Archiv 2017
Bilder und Berichte von Veranstaltungen und Aktivitäten im Jahr 2017
Montag, 13.11.2017, 19:30 - 21.00 Uhr
Bürgertreff Jöhlingen, Jöhlinger Straße 51
"Ich esse meine Suppe nicht..."
Ernährung bei Menschen mit Demenz
Die Ernährung am Lebensende eines Menschen mit Demenz stellt die Angehörigen und alle an der Betreuung Beteiligten vor hohe Anforderungen. Essenssituationen entsprechen oft nicht mehr der „Norm“, Essen wird abgelehnt oder das Gefühl für die Sättigung lässt immer mehr nach. Wie gehen wir damit um?
Nach einem 45-minütigen Vortrag war Gelegenheit , Fragen zu stellen und eigene Erfahrungen im Beisein der Referentin zu besprechen.
Referentin: Dagmar Lind-Matthäus, Gerontologin (FH)
Freitag, 10.11.2017, 15.00 Uhr
Bürgertreff Jöhlingen, Jöhlinger Str. 51
Walzbachtaler Erzählcafé - Leben am Walzbach
Die Jöhlinger und ihre Dreckwalz
Moderation: Jürgen Protz
Mittwoch, 25.10.2017, 20.00 Uhr
Martinussaal Jöhlingen
Wenn alte Menschen nicht mehr leben wollen ...
Keiner weiß, wie er sich beim Sterben fühlt. Das löst Angst aus. Deshalb wollen viele ganz schnell sterben. Wer tot ist, hat das Sterben hinter sich.
Gibt es ein Recht auf schnelles Sterben, ohne Schmerz? Wie nehmen wir Sterbewünsche ernst, auch wenn "aktive Sterbehilfe" nicht in Frage kommt? Der Referent Martin Klumpp ist seit drei Jahrzehnten in der Begleitung Sterbender tätig. Dabei hat er erfahren, dass es in uns Kräfte gibt, die uns beim Leben und beim Sterben helfen.
Referent: Prälat i.R. Martin Klumpp,
Mitbegründer von Hospiz Stuttgart
Donnerstag, 12.10.2017, 19.30 Uhr
Bürgertreff Jöhlingen, Jöhlinger Straße 51
Für immer Dein
8. Europäisches Filmfestival der Generationen –
Filme über das Älterwerden für Alt & Jung
Filmvorführung des Iniativkreis Demenz - Demenzfreundliches Walzbachtal, in Kooperation mit dem Seniorenbeirat Walzbachtal
Kanada 2013, 98 Min., Regie: Michael McGowan, mit: James Cromwell, Geneviève Bujold, Rick Roberts, Julie Stewart, George R. Robertson, Barbara Gordon u.a.
Craig und Irene Morrison, beide über 80 Jahre alt, sind seit über sechs Jahrzehnten glücklich verheiratet. Sie haben sieben Kinder großgezogen und eine Farm im ländlichen Ontario bewirtschaftet, die sie bis heute noch führen. Doch als Craig bemerkt, dass Irenes geistige und körperliche Beschwerden zunehmen und ihre „Glückssträhne“ enden könnte, beschließt er, in Eigenregie ein kleines, bedarfsgerechtes Häuschen auf deren Grundstück zu bauen. Er will seiner Frau damit ein letztes großes Geschenk machen und sieht in diesem ehrgeizigen Plan seine ganze Lebensaufgabe. Allerdings hat er nicht mit den Widrigkeiten der Bauaufsichtsbehörde gerechnet und auch nicht mit dem Unverständnis seiner Kinder, die sich für ihre Mutter eine konventionelle Pflege wünschen. Ein berührender Liebesfilm über zwei Menschen, die auch im Alter das Recht auf Selbstbestimmung einfordern.
Moderation: Dr. Elisabeth Daikeler
Das Europäische Filmfestival der Generationen ist eine europaweite Veranstaltungsreihe, die dem Publikum aktuelle Filme aus Deutschland und Europa über den demografischen Wandel, das Alter, das Älterwerden aller Generationen und den Dialog der Generationen präsentiert. Es wurde im Jahr 2010 gegründet und fand bisher sechsmal erfolgreich statt. 2015 nahmen neben Frankfurt Rhein-Main auch weitere Regionen wie Südbaden, Mitteldeutschland und die Region Mittlerer Oberrhein am Filmfestival teil. Der Initiativkreis Demenz und die Gemeinde Walzbachtal beteiligten sich 2016 erstmals am Filmfestival.
Mittwoch, 19.07.17
Martinussaal Jöhlingen
Mitgliederversammlung des Förderverein für
caritatic-diakonische Dienste eV. Walzbachtal
mit Vortrag von Herrn Kappes und
Verabschiedung von Herrn Pfarrer Hoops.
Der 1. Vorsitzende, Herr Pfarrer Maiba, begrüßte die Mitglieder und Interessierten und ganz besonders Herrn Hartmann als Vertreter des Krankenpflegevereins Wössingen, Herrn Sozialdezernent Kappes, Herrn Bürgermeister Burgey und die Netzwerkpartner Soziales Netz Walzbachtal.
Da der Bericht über die verschiedenen Angebote, wie Besuchsdienste, Betreuungsvormittag „Kinderstube“, Ökum. Hospizgruppe Walzbachtal/Weingarten, Bürgertreff Jöhlingen und Initiativkreis Demenz – Demenzfreundliches Walzbachtal, bereits mit der Einladung verschickt wurde, beschränkte sich Herr Pfarrer Maiba auf eine kurze Zusammenfassung der Aktivitäten des Vereins.
Der Bürgertreff Jöhlingen ist eine Einrichtung der Gemeinde Walzbachtal. Die Koordination und Leitung hat unser Förderverein als Kooperationsprojekt mit der Gemeinde übernommen. Die Aktivitäten des Initiativkreises Demenz unter der Überschrift „Demenz? – Für uns ein Thema!“ finden ebenfalls in Kooperation mit der Gemeinde statt. In beiden Leitungsteams ist die Sozialarbeiterin der Gemeinde, Frau Platz, aktiv an den Planungen und der Weiterentwicklung der Projekte eingebunden.
Unser Förderverein ist Netzwerkpartner im Sozialen Netz Walzbachtal. Dieses ist wichtigster Baustein bei der Quartiersentwicklung. 2016 wurde ein Flyer erstellt. Auszug aus dem Flyer: „Es will mit der engen Zusammenarbeit der einzelnen Organisationen und Gruppen Versorgungslücken schließen und die Möglichkeit für alle Bürgerinnen und Bürger in Walzbachtal fördern, am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.“
Zu den Themenbereichen Sterben, Tod, Trauer und Demenz fanden bereits verschiedene gemeinsame öffentliche Veranstaltungen mit den Netzwerkpartnern statt. Weitere sind in Planung.
Es folgte der Vortrag von Herrn Sozialdezernent Peter Kappes vom Landratsamt Karlsruhe zum Thema „Die Lebenssituation älterer Mitbürger kontinuierlich verbessern – Unterstützungsangebote im Quartier“. Ziel des Quartiersmanagements als kommunale Aufgabe ist es, älteren Menschen den Verbleib im vertrauten Umfeld zu ermöglichen. Mit der Bildung des „Sozialen Netzes Walzbachtal“ hat die Gemeinde bereits eine Strukturierung der vielen Angebote im sozialen Bereich, insbesondere für die älteren MitbürgerInnen, begonnen und ist damit Vorbild im Landkreis Karlsruhe. Quartiersmanagement zielt darauf ab, die Ressourcen – Angehörige, Nachbarn, ehrenamtliche Mitarbeiter - zu bündeln und mit den Fachkräften in den professionellen Diensten wie z.B. Sozialstation und dem Projekt „Begleitet Wohnen zu Hause“ zu vernetzen.
Nach dem interessanten Vortrag von Herrn Kappes folgte die Verabschiedung von Herrn Pfarrer Hoops als 2. Vorsitzender des Fördervereins. Herr Pfarrer Maiba dankte ihm mit herzlichen Worten für sein Engagement im Verein, insbesondere für die Mitwirkung bei verschiedenen Veranstaltungen, wie z.B. Benefizkonzerten, Mundart-Abend, Filmvorführungen und vieles mehr. Herr Pfarrer Hoops wechselt in den Schuldienst als Religionslehrer. Als kleines Geschenk für den Schulbeginn überreichte Herr Pfarrer Maiba ihm eine Schultüte – gefüllt mit Jöhlinger Produkten, u.a. selbstgestrickte Socken aus der Nähstube.
Herr Pfarrer Maiba beendete die Mitgliederversammlung mit einer Einladung zum gemütlichen Beisammensein.
Dienstag, 11.07.2017
Führung über den Hauptfriedhof Karlsruhe
In Kooperation mit dem Seniorenbeirat Walzbachtal
und dem Ortsseniorenrat Weingarten
An die 40 interessierte Personen trafen sich beim Infocenter des Hauptfriedhofes um an der oben genannten Führung teilzunehmen, die von der Ökum. Hospizgruppe Walzbachtal/Weingarten, dem Seniorenbeirat Walzbachtal und dem Ortsseniorenrat Weingarten organisiert wurde.
Frau Christiane Dietz, die Leiterin des Infocenters, ging zunächst auf die Geschichte des Karlsruher Hauptfriedhofes ein, der der älteste Parkfriedhof Deutschlands ist. 1874 setzte sich mit dem Architekten Durm ein bahnbrechendes Konzept durch. Anstelle der starren geometrischen Einteilung der Grabfelder, legte er unregelmäßige Felder an, die von geschwungenen Alleen gesäumt wurden. Rasenflächen, Busch- und Baumgruppen verstärken die parkähnliche, harmonische Ausstrahlung des Friedhofes.
Auf dem Rundgang zeigte uns Frau Dietz bedeutende Grabmäler bekannter Personen und das Landschaftsgräberfeld „Mein letzter Garten“. Sie erklärte uns die verschiedenen Bestattungsmöglichkeiten wie z.B. Baumbestattungen und Baumpatenschaften.
Einen Halt mit Informationen gab es in der Kleinen Friedhofskapelle, dem früheren Krematorium des Hauptfriedhofes. Auf dem Rückweg zeigte sie uns noch die Vielfalt der Gräber unterschiedlicher Kulturen wie z.B. der Völkergruppe der Roma.
Wenn Sie sich für die Geschichte des Karlsruher Hauptfriedhofes interessieren, können Sie gerne das Buch „Gräber, Grüfte, Trauerstätten“ von Karl Zahn (ehemaliger stellv. Leiter des Friedhofamtes) bei der Hospizgruppe (Bibliothek im kath. Pfarrbüro Jöhlingen) ausleihen.
Bericht: Claudia Rommel; Fotos: Beate Platz
Mittwoch, 17.05.2017
Martinussaal Jöhlingen
Alzheimer – was geht mich das an?
Vortrag in Kooperation mit dem Seniorenzentrum Haus am Losenberg und der Sozialstation Walzbachtal:
Was ist das nun für eine Krankheit, bei der man immer mehr vergisst und sich immer seltsamer verhält? Wie äußern sich Alzheimer und andere Demenzen, wer stellt die richtige Diagnose, wie verläuft eine Demenz und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Und ganz besonders wichtig: wie gehe ich mit einem demenzkranken Menschen um, wenn ich ihm gerecht werden will und auch mir selbst das Leben nicht unnötig schwer machen will? Wo finde ich darüber hinaus Unterstützung und Entlastung?
Referentin: Sylvia Kern,
Geschäftsführerin der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg
und Vorstandsmitglied der Deutschen Alzheimer Gesellschaft
Freitag, 28.04.2017
Bürgertreff Jöhlingen, Jöhlinger Str. 51
Walzbachtaler Erzählcafé - Leben am Walzbach
Am 28. April 2017 konnte Ingrid Bouveret vom Förderverein für caritativ-diakonische Dienste e.V. im Bürgertreff Jürgen Protz als Referenten und Moderator sowie zahlreiche ältere und jüngere Zuhörerinnen und Zuhörer zum Thema des Nachmittags „Viele Kreuze am Wegesrand – die Jöhlinger Kreizkepf“ begrüßen.
Jürgen Protz, der profunde Kenner der Jöhlinger Heimatgeschichte, hat wieder ein sehr interessantes Thema ausgewählt, über das er ausführlich berichtete und die Teilnehmer zum Miterzählen animierte. Die steinernen Kreuze im Dorf, auf dem Friedhof und draußen auf den Fluren der großen Jöhlinger Gemarkung zeugen von einer überwiegend katholisch geprägten Bevölkerung, den „Kreizkepf“.
Es ist beachtlich, dass Jürgen Protz insgesamt 25 sogenannte Hoch- bzw. Passionskreuze (ein 26. steht ganz hinten auf dem Hohberg an der Wöschbacher Grenze, jedoch noch auf Jöhlinger Gemarkung) fotografiert hat. Zusammen mit zahlreichen historischen Bildern konnte der Moderator seine aktuellen Farbaufnahmen der teilweise sehr alten steinernen Male – das älteste stammt aus dem Jahren 1713 – den Teilnehmern präsentieren.
Schon im Jahre 1980 hat Otto Fröhlich ein kleines Bildbändchen mit aufschlussreichen Erklärungen über die in und um Jöhlingen stehenden Kreuze herausgegeben. Der Autor hat damals intensiv recherchiert und musste feststellen, dass im 19. Jahrhundert kein Interesse an Akten über Feldkreuze bestand und vieles vermutlich vernichtet wurde. Für Kreuze, vielleicht aus dem 17. Jh. oder früher, liegen weder im Jöhlinger Pfarrhaus noch in den bischöflichen Archiven Speyer diesbezügliche Akten vor. Es ist auch zu vermuten, dass ganz alte Kreuze über die Jahrhunderte verwittert sind und durch andere ersetzt wurden, so wie beim alten Hasensprungkreuz geschehen.
Es darf angenommen werden, dass die Kreuze von unseren Vorfahren aus Dankbarkeit errichtet wurden. Die Menschen haben, wenn sie morgens zur Feldarbeit gingen und am Abend müde heimkehrten, demütig zu den steinernen Mahnmalen aufgeblickt und sich auch, weil sie gläubig waren, gerne bekreuzigt.
Ein anschauliches Beispiel ist das schöne, barocke Kreuz Ecke Langentaler Straße / Freiherr v. Stein-Straße. Dort ist auf der linken Seite die Figur des heiligen Wendelinus und auf der rechten Seite des heiligen Rochus zu sehen. Der heilige Wendelinus war der Schutzpatron der Tiere. Egal welche Tiere früher aus dem Dorf auf die Weiden getrieben wurden, alle mussten am Wendelinus vorbei und haben sich seinen Segen erbeten. Der heilige Rochus war der Pestheilige.
Es kann vermutet werden, dass dieses Kreuz von einer Familie gestiftet wurde, in der ein Familienmitglied vielleicht von einer schlimmen ansteckenden Krankheit geheilt wurde oder Tiere von einer grassierenden Viehseuche verschont blieben. In der Mitte des Barock-Kreuzes befindet sich noch Maria, die über den Tod ihres göttlichen Sohnes wehklagt.
Bemerkenswert ist auch, dass sich viele Kreuze an den Gemarkungsgrenzen befinden. Wer die Jöhlinger Gemarkung verließ oder wieder zurückkam, konnte sich am Wegkreuz den Schutz und Segen Gottes erbitten.
In einigen Fällen sind die Inschriften auf den Sockeln der Kreuze schon so verwittert, dass sie nicht mehr zu entziffern sind. Gott sei Dank gibt es jedoch für die steinernen Zeugen der letzten zweieinhalb Jahrhunderte noch Unterlagen, die in der Regel auf einen biblischen Spruch und den frommen Stifter hinweisen.
Wir bedanken uns herzlich bei Jürgen Protz für seine Ausführungen. Er hat uns wiederum ein Stück Heimat- und Kirchengeschichte näher gebracht. Vielleicht erinnern wir uns, wenn wir an einem der vielen Kreuze vorbeigehen, welche Bedeutung jenes für unsere Vorfahren hatte.
Bericht: Ingrid Bouveret; Foto: Wolfgang Schaier
Donnerstag, 16.03.2017, 19.30Uhr
Bürgertreff Jöhlingen
Zwischen Toleranz und Einschreiten
Im Krankheitsverlauf einer Demenz haben betroffene Personen unterschiedlichste Fähigkeiten und Defizite. In der Begleitung treten häufig Spannungen zwischen Fürsorge und der Selbstbestimmung auf. Es gibt immer wieder Grenzsituationen wie z.B. bei Verwahrlosung, Bewegungsdrang u.a. Es gilt die Balance zu finden. Wann muss eingegriffen werden? Wann kann es zugelassen werden?
Nach dem Vortrag war Gelegenheit, Fragen zu stellen und eigene Erfahrungen im Beisein der Referentin, Frau Juitta Scheele-Schäfer, Fachkrankenschwester für Gemeindepflege, Gestaltberaterin, zu besprechen.
Mittwoch, 08.03.2017, 20.00 Uhr
Martinussaal Jöhlingen
Niemand stirbt für sich allein -
Sterbebegleitung mit einem Blick auch für die Zugehörigen
In der Regel sterben Menschen nicht für sich allein, sondern in ihren sozialen Bezügen - den guten wie den schlechten. Der Tod ist dann der wohl schwerste Schicksalsschlag nicht nur für die Sterbenden allein, sondern auch für die nächsten Angehörigen. Die Ehefrau, der Lebenspartner, der Freund oder die Kinder stehen vor dem Verlust ihres geliebten Menschen. Sie sind selber in einer schweren Lebenskrise und brauchen Unterstützung. Aber oft sind sie so auf die Betreuung des Sterbenden konzentriert, dass sie kein Bewusstsein für die eigene Not und Bedürftigkeit haben. "Es geht doch jetzt nicht um mich", hört man dann.
Das wollten wir bei der Hospizbetreuung in den Blick nehmen. Was können, was müssen wir in einer solchen Betreuungssituation auch für die Angehörigen tun? Und warum könnte das auch für den sterbenden Menschen von großer Bedeutung sein?
Der Referent, Thile Kerkovius, Diplompädagoge, ging diesen Fragen auf dem Hintergrund seiner langjährigen Erfahrung als Leiter eines stationären Hospizes im Schwarzwald (Haus Maria Frieden) nach.
Dienstag, 14.02.2017, 19.30 Uhr
Bürgertreff Jöhlingen
Demenz –
eine Krankheit mit vielerlei Symptomen
Zunehmendes umfassendes Vergessen, Orientierungslosigkeit und Persönlich-keitsveränderungen sind Symptome der Erkrankung Demenz. Im Verlauf können mehr(ere) Krankheitszeichen auftreten, die nicht immer einfach zu erkennen sind. Wie ist die Demenz von anderen neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen abzugrenzen? Wie zeigt sich der Verlauf der Erkrankung?
Donnerstag, 09.02.2017,
Initiativkreis Demenz:
Nicht verstecken
Walzbachtaler Initiative Demenz rät
zum offenen Umgang mit der Krankheit
Die Zahl der Hochbetagten in Deutschland wird immer größer. Hohes Alter ist nicht immer lustig. Mit dem Alter kommen die Krankheiten. Eine der Schwerwiegendsten: Demenz. Nach Angaben der deutschen Alzheimer-Gesellschaft ist bereits ein Prozent der 60-Jährigen davon betroffen. Die Rate steigt mit zunehmendem Alter steil an. Sie verdoppelt sich alle fünf Jahre. Rund 40 Prozent der über 90 Jährigen sind nach dieser Statistik dement.
Ein Phänomen, das nicht nur die Betroffenen und ihre Angehörigen berührt. Eine ganze Welle von Initiativen ist in der Bundesrepublik entstanden, die sich um die Kranken und den Umgang mit ihnen mühen. In Walzbachtal griff der Förderverein für caritativ-diakonische Dienste das Projekt „Demenzfreundliche Gemeinde“ der Robert-Bosch-Stiftung auf. In Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung entstand Ende 2012 die Initiative „Demenzfreundliches Walzbachtal“. Unter der Leitung der Ärztin und Psychotherapeutin Elisabeth Daikeler bemühen sich Koordinatorin Claudia Rommel, Sozialarbeiterin Beate Platz, Bürgertreff-Leiterin Ingrid Bouveret und Notar Jürgen Strube um Aufklärung und Hilfe.
Jürgen Strube, Claudia Rommel, Ingrid Bouveret, Beate Platz, Elisabeth Daikeler
Foto: A. Waidelich / www.nadr.de
Das Quintett hat mit 229 Teilnehmern gut besuchte Erste-Hilfe-Kurse für Demente und Qualifizierungskurse für deren Betreuer organisiert. Weitere Filmveranstaltungen, Vorträge und themenbezogene Kurse besuchten rund 300 Personen. Eingebunden in diese Veranstaltungen werden jeweils die Sozialstation Walzbachtal, das Seniorenzentrum Losenberg, der Seniorenbeirat, der Christliche Krankenpflegeverein Wössingen, Ärzte und die Kirchengemeinden.
„Es muss nicht ein Aufopfern sein,
mit den Betroffenen umzugehen”
Alle fünf Protagonisten der Initiative „Demenzfreundliches Walzbachtal“ haben wenn auch nicht in der eigenen Familie so doch in der engeren Verwandtschaft, Bekanntschaft oder Nachbarschaft direkte Erfahrungen mit der Krankheit gesammelt. Das war für die Motivation und Ansporn für das starke Engagement. Daraus resultiert einer der ersten und grundlegendsten Ratschläge für den Umgang mit der Krankheit: „Nicht verstecken. Offen damit umgehen“, heißt das Rezept für Elisabeth Daikeler. Und: Man solle weniger auf die Defizite der Kranken achten, sondern eher darauf, was sie noch können.
Dann erweise sich: „Es muss nicht ein Aufopfern sein, mit den Betroffenen umzugehen“, ergänzt Beate Platz. Man solle auf die ersten Anzeichen der Krankheit und auch später mit einer wertschätzenden Haltung reagieren, wie sie im Alltag ohnehin angebracht sei. Dieser offene Umgang mit der Krankheit sei nicht unbemerkt geblieben. „Wir sorgen dafür, dass das Gesprächsthema wird im Dorf!“ hat Elisabeth Daikeler beobachet.
Daran will die Initiative weiter arbeiten. Sie will mit einem neuen Konzept an das Thema herangehen. In eher kurz gehaltenen Vorträgen hochkarätiger Referenten sollen theoretische Kenntnisse vermittelt werden, nach denen viel Zeit bleibt, um persönliche Probleme vorzubringen und dafür aber auch Rat zu erhalten. Ziel ist Wissen über die Krankheit Demenz zu vermitteln, Anregungen für den Umgang mit den betroffenen Menschen zu geben und die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch zu bieten.
Die erste Veranstaltung dieser Themenreihe findet am Dienstag, den 14.02.2017 um 19:30 Uhr im Bürgertreff Jöhlingen statt und steht unter dem Motto: „Demenz – eine Krankheit mit vielerlei Symptomen“. Referent ist Dr. Jakob Fäßler, Facharzt für Neurologie und Geriatrie und Leiter des Geriatrischen Schwerpunkts in der Rechbergklinik Bretten.
Geschrieben von Waidelich Arnd auf NADR am 9. Februar 2017
(Auszug aus www.nadr.de;
Herzlichen Dank an Herrn Waidelich für die Genehmigung, Bilder und Text hier abzudrucken!)
Dienstag, 07.02.2017:
Sonntag, 05.02.2017, Bürgertreff Jöhlingen:
Sonntagscafé
Sonntagscafé mit musikalischer Begleitung von Herbert Fröhlich.
Samstag, 21.01.2017, Martinussaal Jöhlingen:
Irgendwie anders...
Kommunikation mit Menschen mit Demenz
Integrative Validation nach N. Richard
Kommunikation und Umgang mit verwirrten Menschen ist für alle Beteiligten – „irgendwie anders“…
Arno Geiger schreibt dazu eindrücklich in seinem Buch „Der alte König in seinem Exil“: »Da mein Vater nicht mehr über die Brücke in meine Welt gelangen kann, muss ich hinüber zu ihm. Dort drüben, innerhalb der Grenzen seiner geistigen Verfassung, jenseits unserer auf Sachlichkeit und Zielstrebigkeit ausgelegten Gesellschaft, ist er noch immer ein beachtlicher Mensch, und wenn auch nach allgemeinen Maßstäben nicht immer ganz vernünftig, so doch irgendwie brillant.«
In dieser Themenreihe Demenz wird Handwerkszeug vermittelt, das Ihnen hilft sinnvoll auf die Wirklichkeitswelten von Menschen mit Demenz einzugehen. Sie lernen dabei eine wertschätzende Methode für den Umgang, die Begleitung und die Kommunikation mit Menschen mit Demenz kennen. Es benötigt hierfür neben der Toleranz des Andersseins eine personenzentrierte Haltung und die Bereitschaft den Betroffenen in seinem Anders-Sein zu lassen und ihn in seiner Ich-Identität zu unterstützen.
Referentin Gabriele Schmakeit,
Krankenschwester, autorisierte Trainerin für Integrative Validation®, Trainerin für gewaltfreie und deeskalierende Kommunikation